Pharao der 19. Dynastie, Sohn Sethos' I. Er war einer der bedeutendsten und langlebigsten aller Pharaonen - er herrschte 67 Jahre lang. Während seiner Regierung führte er den Krieg gegen die Hethiter fort, den sein Vater begonnen hatte und der in der Schlacht von Qadesch gipfelte, in der Ramses nur durch persönliche Tapferkeit eine Niederlage abwenden konnte. Die ägyptische Armee wurde schließlich zum Rückzug gezwungen, aber wenige Jahre später konnte Ramses einen Teil des verlorenen Territoriums zurückerobern. Bald darauf unterzeichnete er einen Friedensvertrag mit den Hethitern. In Ägypten nahm Ramses gewaltige Bauvorhaben in Angriff, darunter Erweiterungen der Tempel von Luxor und Karnak und seinen Totentempel, das Ramesseum. Ramses baute auch in Nubien, beispielsweise die Tempel von Abu Simbel. Die Residenz wurde in eine neue Stadt im Delta namens Pi-Ramesse ('Haus des Ramses') verlegt, die Sethos I. gegründet hatte. Hierher wurden Statuen, Obelisken und Säulen aus anderen Städten transportiert. Für die Reichsgötter Amun, Re und Ptah wurden Tempel gebaut, aber auch andere Götter wie Seth von Auaris wurden nicht vergessen. Als Gott der eroberten asiatischen Länder wurde er mit Baal identifiziert und mit der Göttin Anat in Beziehung gesetzt. Theben blieb als Stadt des Gottes Amun das religiöse Zentrum. Seine Hohenpriester erlangten als Besitzer der religiösen Macht immer mehr Einfluß, was schließlich zum Gottesstaat des Amun führte. Die bedeutendste Gemahlin Ramses' II. war Nefertari, deren berühmtes Grab im Königinnengräbertal gelegen ist. Viele seiner zahlreichen Söhne wurden in einem Kollektivgrab im Königsgräbertal bestattet, das Mitte der neunziger Jahre wiederentdeckt worden ist. Man weiß, daß Chaemwese, Sohn Ramses' II. und Hoherpriester des Ptah in Memphis, die letzte Ruhestätte für mehrere Apisstiere im Serapeum von Saqqara errichtete (wo er selbst vermutlich ebenfalls begraben wurde).