Grabstelen aus Holz, im Kultraum des Grabes aufgestellt, sind charakteristisch für die Spätzeit. Typisch für diese Periode ist auch, daß nicht die Verehrung des Totengottes Osiris, sondern - wie hier - die des Sonnengottes dargestellt ist. Im Giebelrund spannt sich die Flügelsonne über die Himmelshieroglyphe . Darunter steht in einem eng abgegrenzten Feld ein Tisch mit Opfergaben, links davon der Sonnengott Re, hinter ihm Atum; rechts die Dame Mer-Hathor-ites. Das darunter in sechs Zeilen geschriebene Opfergebet richtet sich an den Sonnengott unter dem Namen Harachte, den memphitischen Totengott Sokar-Osiris und an Anubis. Am Schluß wird Osiris angerufen.
Behdeti, der Große Gott, der Herr des Himmels, der Buntgefiederte. Das Opfer, das der König für Harachte gegeben hat, den Großen Gott, den Herrn des Himmels, den Buntgefiederten, der hervorkommt als Re-Harachte-Sokar-Osiris, der Große (Gott), Herr des Schetit-Heiligtums, und Anubis, der auf seinem Berg ist, Imiut, Herr von Ta-djeser, damit sie geben ein Totenopfer an Brot und Bier, Rindern und Gänsen, Wein, Milch, Weihrauch, Salböl, Leinwand, Speisen und Opfergaben, alle guten und reinen Dinge, von denen ein Gott lebt, (für) den Ka des Osiris Mer-Hathor-ites, Wahr an Stimme, Tochter des Hor-pef-netjer, Wahr an Stimme, geboren von der Hausherrin Hathor-es-anch, Wahr an Stimme, bei Osiris-Chentimentiu, dem Großen Gott, Herrn von Abydos, Wenennefer, Herrscher der Ewigkeit, Herr der Unendlichkeit.
Bibliographie
Satzinger, H., Das Kunsthistorische Museum in Wien. Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung. Zaberns Bildbände zur Archäologie 14 und Antike Welt (Sonderheft), Mainz (1994) 43, Abb. 26.