Dem Bemühen um die Auferstehung im Sinn des ägyptischen Totenglaubens liegt auch die Verwendung der Pektorale zugrunde. Die Vorderseite zeigt den Skarabäus als Symbol der aufgehenden Sonne. Jubelnd flankieren ihn Isis und Nephthys, die Gattin und die Schwester des Osiris. Denn die aufgegangene Sonne wird mit Osiris, dem Gott der Auferstehung, gleichgesetzt. Die oben mit einer Hohlkehle versehenen Steinplättchen wurden den Mumien auf die Brust gelegt. Sie sind zugleich auch Amulette in der Funktion der Herz-Skarabäen. Auf der Unter- oder Rückseite trägt das Pektoral jenen Spruch des Totenbuches, der das Herz beschwört, vor dem Totengericht nicht gegen den Prüfling auszusagen. Der Besitzer dieses Pektorals ist der königliche Bibliotheksschreiber Piaj.
[Steinbüchel, A.v. ], Scarabées égyptiens figurés du Musée des Antiques de Sa Majesté l'Empereur (1824) I, 2a, b.
Seipel, W. (ed.), Götter Menschen Pharaonen, Speyer (1993) = Dioses, Hombres, Faraones, Ciudad de México (1993) = Das Vermächtnis der Pharaonen, Zürich (1994).
Satzinger, H., Das Kunsthistorische Museum in Wien. Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung. Zaberns Bildbände zur Archäologie 14. Mainz. 1994.
Katalog "Osiris, Kreuz und Halbmond", Stuttgart (1984), Nr. 53.