Das fast quadratische Holzbrett, auf dem die Figuren des Modells montiert sind, ist mit einer niedrigen Einfassung versehen. Sie besitzt an einer Seite eine Aussparung als Durchgang, der Ort des Geschehens ist damit als offener Hof charakterisiert. Ein großer kahlköpfiger Mann steht vor der Kuh, die mit zusammengebundenen Beinen vor ihm auf dem Boden liegt. Er setzt ihr gerade das Messer, das er in der rechten Hand hält, an den Hals, um die Kehle zu durchschneiden; auf dem Fell ist ein roter Fleck für das Blut wiedergegeben. Ein ebenfalls kahlköpfiger Gehilfe kniet vor dem Rind, um das Blut des Tieres in einer Schale aufzufangen. Am Rand wird diese Szene durch drei weitere Personen mit kurzen schwarzen Perücken begleitet. In einer Hofecke macht sich ein stehender Mann an einem Trog zu schaffen, in dem vielleicht das Blut gesammelt wird. In der anderen Ecke hockt eine Person, eingehüllt in einen langen weißen Umhang, die wohl als Grabherr oder Aufsichtsperson erklärt werden kann. Zwischen diesen beiden Figuren protokolliert ein Schreiber den Vorgang; er hält ein Schreibbrett auf den Knien.
Schlachtungsszenen spielten eine große Rolle in der Grabdekoration und bei den Modellen des Alltags; denn sie gewährleisteten magisch die Versorgung des Grabherrn mit dem begehrten Nahrungsmittel Rindfleisch, das im tatsächlichen Leben eben nicht jeden Tag genossen werden konnte.